Bis Ende 1993 wurde die Betriebshilfe im Kanton Bern durch regionale Betriebshilfeorganisationen organisiert. Die Defizite wurden durch eigene Sammelaktionen, Beiträge über die Käsereigenossenschaften, Beiträge von Gemeinden, Burger- und Kirchgemeinden und die Defizitgarante des Kantons finanziert.
Der Kanton stellte die Defizitgarante per 31.12.1993 ein (Hafneraffäre, ungenügender Finanzierungsbeschluss).
Ein Drittel der Einsatzkosten sind in der Folge nicht mehr gedeckt.
Unter der weitsichtigen Initiative von Paul Rychen, Inforama Rütti und Fritz Schober, Schweiz. Bauernverband wird die Betriebshilfe im Kanton Bern neu aufgestellt.
01.01.1994
Beginn der neuen Organisation mit dem Zusammenschlus aller regionalen Organisationen in Vereinigung Bernischer Organisationen für Betriebs- und Familienhilfe, VOBF. Eine Geschäftsstelle, ein Tarif, dezentrale Vermittlungsstellen. Finanzierung der Defizite durch den Sozialtarif über den Kollektivvertrag Landwirtschaft mit den meisten Krankenversicherungen, die einen Franken pro Monat pro versichertes Mitglied aus der Landwirtschaft bezahlen.
Dieser Franken wird von den Landwirten über die Prämie bezahlt, aber nicht direkt ausgewiesen.
Aus den bestehenden Beziehungen zwischen der KKB (der heutigen Visana) und dem Berner Bauernverband wird ein Fonds aus den Überschüssen der Taggeldversicherung geäufnet. Daraus werden Beiträge an die VOBF bezahlt.
Bereits 1995 wird der Kollektivvertrag Landwirtschaft mit den Krankenversicherungen durch das neue Krankenversicherungsgesetz hinfällig. Die VOBF kann mit den meisten der bisher über den Kollektivvertrag eingebundenen Krankenversicherungen vereinbaren, dass diese weiterhin pro versichertes Mitglied aus der Landwirtschaft einen Beitrag bezahlen. 2001/2003 läuft der Fonds bei der Visana aus, er wird nicht mehr weiter gespiesen. Der Anteil an Visana-Versicherten im Kanton Bern ist sehr gross. Neue Finanzierungsmöglichkeiten zur Reduktion des Tarifes für die Landwirte werden gesucht.
Der VOBF als Verein wird reorganisiert. Erstmals werden im 2003 alle Landwirte im Kanton Bern zur Bezahlung eines Mitgliederbeitrages von 50 Franken aufgefordert. Das neue System der Finanzierung beginnt zu laufen.
An der Delegiertenversammlung im April 2005 werden die neuen Statuten genehmigt. Der VOBF wird zum LBF.
2013 hat sich der Anteil der direkten Kosten für die Landwirte seit der Gründung wenig verändert und variiert um zwei Drittel oder etwas mehr der anfallenden Kosten. Der Rest der Kosten wird über die Mitgliederbeiträge oder über die Beiträge über die Krankenversicherungen gedeckt.
Ab 2016 kündigen immer mehr Krankenversicherungen die Vereinbarung mit der LBF, da dies die Finanzmarktaufsicht nicht mehr zulasse. Es bleibt jedoch mit der Abmachung mit der Krankenversicherung Agrisano, bei der jetzt sehr viele Landwirte versichert sind. Die Landwirte bezahlen eine Prämie von 1.50 pro Monat und profitieren bei einem Einsatz der Betriebshilfen von einem stark reduzierten Tarif.
Weiter sind die Krankenversicherungen Sumiswalder, KPT und Swica immer noch im Boot der LBF. Ihre Kunden profitieren weiterhin vom reduzierten Tarif beim Einsatz der Betriebs- oder Familienhilfen.
Geschäftsstelle: Aline Plüss
Buchholz 212, 3816 Lütschental
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